Ich liebe die Stille. Entsprechend groß ist meine Freude, wenn ich an Orten bin, an denen ich sie finde. Es gibt sie noch, diese Plätze, an denen die Stille hörbar ist. An denen die Luft klar und frisch ist. An denen ein Waldspaziergang zu einem Erlebnis wird, weil umgefallene Bäume liegen bleiben dürfen. Ich hatte das große Glück wieder an einem solchen Ort sein zu dürfen. Und das fast vor der Haustür.
Nachts gibt es einen Sternenhimmel, der nur zu sehen ist, weil es keine Straßenlaternen gibt. Ich stehe staunend auf dem Balkon und fühle in dieser Umgebung tiefen Frieden. So sehr ich all dies bewundere, so ungewohnt und auch etwas beängstigend ist diese stockdunkle Zeit in einer unbekannten Gegend.
Und obwohl meine Sehnsucht nach "Sein ohne Ablenkung" so groß ist, braucht es doch ein wenig Zeit, mich darauf einzulassen. Ich schaue in die flackernden Flammen und es kommen die Worte: "Einfach sein." Ein Gedanke, der mich beschäftigt. Wie viel von den Dingen, mit denen ich mich im Alltag umgebe, brauche ich wirklich? Kann ich das Auto noch häufiger stehen lassen? Möchte und kann ich auf meine Gartenbeleuchtung verzichten? Was sind die Dinge, die mich in der Tiefe glücklich und zufrieden machen? Ich liebe die Natur. Den Duft des Waldes nach einem Regenguss. Das Zwitschern der Vögel. Das Hämmern des Spechtes hoch in den Bäumen. Das Glitzern der Sonne auf einem See. Die Natur hält so Vieles für mich bereit, das mich glücklich macht und ruhig werden lässt. Und neben all den Geräuschen und Klängen ist ein Teil dessen für mich die Stille. Und ich liebe das Licht und die Wärme der Sonne.
Und auch mit all den kritischen Gedanken sehe ich weiter in die Flammen und fühle mich ruhig.
Wie einfach kann das Leben sein und wie wenig brauche ich tatsächlich. Ich bin dankbar für dieses Erleben.